HUBER.HUBER

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huber.huber and the authors

Vogelhäuser (Zürich) 2005

Eine Intervention in den öffentlichen Raum von huber.huber

Eine der ersten gemeinsamen Arbeiten des Künstlerduos huber.huber aus dem Jahr 2005 besteht aus einer Vielzahl von Vogelhäuschen. Sie sind gebaut aus Abfallmaterialien, vornehmlich aus Holzteilen, allesamt Fundstücke aus dem Gebiet der Stadt Zürich.

Die Idee zum Projekt der Zürcher Vogelhäuser beruht einerseits auf der Beobachtung, dass in der Stadt Zürich ansehnliche Funde von „teurem“ Abfall zu machen sind. Holz und anderes qualitativ hochwertiges Baumaterial wird vom Besitzer „ausgesetzt“, ohne von ihm selbst oder einem anderen wieder verwendet zu werden. Andererseits kaufen Schweizer Vogelfreunde gleichzeitig Nistkästen in kostspieligem, neuem Material und perfektem Design.
Huber.huber sammelten an insgesamt 16 Orten in Zürich recyclebaren Abfall ein, eigneten sich Kenntnis über die professionelle Bauweise von Nistkästen an und zimmerten die einzelnen Stücke des Materials zu Vogelhäusern zusammen. Auf diese Weise entstanden ganz individuelle Behausungen aus bunten Holzscheiten, Leisten von Marktkisten, Türgriffen, Möbelteilen und hier und dort einem Stück Plastikfolie. Im Februar 2005 plazierten huber.huber alle Vogelhäuser Mitten in der Stadt Zürich: Die Gebiete Aussersihl und Industrie waren um 30 Nistkästen reicher.

Zu den gebastelten Vogelhäuschen entstand eine ganze Serie von Zeichnungen der Objekte. Eine Collage aus Stadtplänen, Recherchefotografien und handschriftlichen Notizen dokumentiert zudem sowohl Idee und Konzept, die genauen Hängungsorte der Zürcher Vogelhäuser, sowie die Fundstellen des Arbeitsmaterials. Bezeichnend ist das portraithafte Moment der abgebildeten Vogelhäuser. Es verweist einerseits auf den eigenen Charakter der fertigen „Bauwerke“, auf die unterschiedliche Herkunft des Materials und nicht zuletzt auf die zukünftigen Bewohner.

Das ursprüngliche Konzept der Zürcher Vogelhäuser führten die Künstler im Jahr 2007 im Folgeprojekt New York fort (Hidden Track / Swiss Institute). Die in der Metropole zusammengetragenen brauchbaren Abfälle bestanden jedoch vermehrt aus Kunststoff oder Wellblech und wurden/werden, anders als in Zürich, durchaus genutzt: Obdachlose bauen aus ihnen provisorische Unterstände. Sie finden entsprechend den Vogelhäuschen also ebenfalls Verwendung in einer Behausung. Die Fortsetzung des Vogelhausprojekts in New York mit rund hundert Nistkästen öffnete weitere Konnotationsebenen - auch für die Zürcher Kunstaktion. (KATZ CONTEMPORARY)

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